Expertise Prof. Bohl für Esslingen

 

Expertise von Prof. Thorsten Bohl aus Tübingen

Ein Jahr ist vergangen seit der Expertise von Prof. Bohl zur Gestaltung der Esslinger Schullandschaft. Basis der Expertise war, dass die Schülerzahlen in Esslingen drastisch zurückgehen, die Anmeldezahlen unterhalb des Gymnasiums rückläufig sind, und Schulen unterhalb einer kritischen Größe nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Fragestellung war, was die Stadt als Schulträgerin und Betreiberin der Gebäude tun solle.

Bohl-Bericht 2.pdf (345858)
Online_Zusammenfassung_Expertise_GMS.pdf (484093)
 

Seine Hauptempfehlungen lauteten damals:

  1. Vier statt zuvor sieben Gemeinschaftsschulen einzurichten.
  2. Die Einführung besser gut als schnell vorzunehmen.
  3. Eine Reihe flankierender Rahmenbedingungen sicherzustellen (Akzeptanz der Schulen, fertiges Konzept, ausgebildete Lehrer und Lernkonzepte, gute Anbindung der Schulen an den ÖPNV,..).

Aus den Voraussetzungen und Schlussfolgerungen resultieren heute (mindestens) folgende Fragen, die die Verantwortlichen beantworten sollten, bevor sie weitere Schritte einleiten:

  1. Stimmen die Annahmen zum Rückgang der Schülerzahlen noch? Passen diese auch zu Planungen der Stadt, etwa betreffend der Ausweisung von Neubaugebieten, und zu historischen Beobachtungen (stabile Einwohnerzahl seit ungefähr 50 Jahren)
  2. Stimmt der Mix der GMS Schüleranmeldungen mit dem geforderten Mix überein? Stimmen die Anmeldezahlen für die GMS mit den Anforderungen an die Mindestgröße überein?
  3. Gewährt die Landespolitik die erforderliche Investitionssicherheit für einen grundlegenden Umbau des Esslinger Schulsystems basierend auf der GMS? Sind Bestands- und Neuinvestitionen der Stadt je Schüler ausgewogen, wenn Mittel in den Umbau der GMS-Gebäude investiert werden, die vermutlich am Gymnasium eingespart werden?
  4. Sind die erforderlichen Mittel für die flankierenden Maßnahmen (Buslinie RSKN – Hohenkreuz zur Förderung der Seewiesenschule u.ä.) gesichert?
  5. Sind geeignete Maßnahmen ergriffen worden, um die GMS zu evaluieren, geeignete Lehrpläne zu erstellen, den Erfolg dieser Schulart zu dokumentieren und eine erfolgreiche Ausbreitung weiter zu verfolgen?
  6. Ist sichergestellt, dass die beteiligten Akteure (Rektoren, Lehrer, Gemeinderatsmitglieder,..) im besten Interesse der Schüler handeln und nicht vorrangig zu ihrem eigenen Nutzen?

https://www.esslinger-zeitung.de/lokal/esslingen/esslingen/Artikel1026991.cfm